Über mich

Meine Name ist Michael Reese. Ich bin mittlerweile 59 Jahre alt.

Ich möchte hier ein wenig von mir erzählen, denn falls Du Dich entscheiden solltest, meine Praxis aufzusuchen, muss ich viel von Dir wissen. So entsteht zumindest eine kleiner Ausgleich.

Mein äußeres Leben war, ist und wird es wohl bleiben – ein steter Wechsel, ein stetes Zweifeln, ein ständiges Wogen.  Ich wuchs als jüngstes von vier Kindern, alles Jungen, und als Zwillingsbruder auf. Meine Kindheit war glücklich mit den typischen Auseinandersetzungen, die ein aufsässiger Junge erlebt. Nach dem 16ten Lebensjahr festigten sich die Charaktereigenschaften, die mich bis heute prägen: Zweifeln, analysieren, hinterfragen und der große Wunsch, dass die Welt ein besserer Ort werden möge. 1985 habe ich ohne große Überlegung begonnen, Dipl. Sozialpädagogik zu studieren und 1990 eher perspektivlos abgeschlossen. Ich hatte bemerkt, dass ich kein Sozialarbeiter sein wollte, denn ich verband dieses mit der Eingliederung von Menschen in eine Gesellschaft, die ich als als krank betrachtete. Vielleicht war dies mein erster Impuls ganzheitlich zu denken: Nicht das einzelne Symptom (das einzelne Individuum) ist das Problem, sondern der Organismus ist gestört. Dennoch absolvierte ich mein Anerkennungsjahr – offensichtlich hatte ich eine „Tugend“ in mir, das zu Ende zu bringen, was ich angefangen hatte. Aber das war gut so.

Denn meine Kollegin berichtete mir damals von ihrer homöopathischen Behandlung. Sie hatte ständig Sehnenscheidenentzündungen, die nach der Behandlung vollständig aufgehört hätten. Ich war bis dahin ein Materialist, die Existenz beschränkte sich auf das sinnlich Wahrnehmbare. Ein Sehnenscheidenentzündung war für mich die Folge einer Überlastung, es machte überhaupt keinen Sinn dagegen eine innere Medizin einzunehmen. Aber meine Kollegin war eine ernstzunehmende Person. So öffnete sich für mich die Möglichkeit, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt als das, was wir durch die Sinne wahrnehmen können. Ich ging selbst zu einem Homöopathen – ohne jeden Erfolg gegen meine Zipperlein. Dennoch faszinierte mich die Homöopathie und ich begann fleißig zu lesen, Fortbildungen und Seminare zu besuchen.

Einige Jahre später in 1995 absolvierte ich die Heilpraktikerprüfung. Ich fing als Dozent an einer Heilpraktikerschule an und eröffnete kurze Zeit später zusammen mit einem Kollegen eine Praxis. Ich begann meine Meditationspraxis und eine bis heute andauernde spirituelle Suche.

2000 zog ich nach Berlin und gab es nach einiger Zeit auf, dort eine Praxis ans Laufen zu bringen. Ich verdiente mein Geld als Sozialarbeiter in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung und suizidgefährdeten Jugendlichen. Gesundheit als Thema aber ließ mich nie mehr los. Ich machte eine Ausbildung in systemischem Familienaufstellen. Ich studierte 2006 Gesundheitswissenschaft. Ich war begeistert von der Ottawa Charta, die Selbstermächtigung als Gesundheitsförderung proklamierte. Viel besser als Menschen zu kurieren, erschien mir der Ansatz, die Lebensbedingungen so zu gestalten und die Menschen so zu befähigen, dass sie gar nicht erst krank werden.

Meine Reise als Gesundheitswissenschaftler führte mich aber als Erstes in die Politik. Ich erkundigte mich nach den Gesundheitsprogrammen der Parteien und besuchte dann einen Arbeitskreis der LINKEN zu Gesundheit. Meine Gesundheitsförderungsgedanken wurden dort wohlwollend aufgenommen und so bewarb ich mich bei der Fraktion initiativ als Gesundheitsreferent. Daraus wurde nichts, aber die damalige Vorsitzende des Gesundheitsausschusses sah später meine Bewerbung, lud mich ein und stellte mich an. So arbeitete ich fast 6 Jahre zu Gesundheitspolitik im Bundestag. Es war eine lehrreiche, sehr anstrengende, aber irgendwie auch schillernde Zeit.

Danach war ich auf der Suche nach einer Tätigkeit, in der ich die Bedingungen für die Gesundheit der Menschen positiv beeinflussen könnte. Aber meine Ansprüche und die Realität passten nicht gut zueinander. Über die Jahre habe ich anerkennen müssen, dass es keinen wirklichen Willen seitens der Organisationen seien es Krankenkassen, Behörden, Politik, NGOs etc. gibt, die Gesundheit der Menschen – oder ihr Wohlbefinden, Ihr Glück, ihre Zufriedenheit – insbesondere derjenigen mit niedrigem Sozialstatus zu verbessern.

Nach einem langen Weg komme ich nun zurück. Dazu habe ich eine MBSR-Lehrer Ausbildung absolviert. Während ich das schreibe, fällt mir auf, dass offensichtlich und tatsächlich meine größte Leidenschaft das Lernen, das Kennenlernen ist. Mittlerweile lebe ich in Hobrechtsfelde. Hier möchte ich nun wieder als Heilpraktiker arbeiten oder wie ich meine Arbeit eher verstehe, als Begleitung von Menschen auf dem Weg zu der von ihnen selbst definierten Gesundheit.